Erziehungsstellen
"Das grösste Übel der heutigen Jugend besteht darin, dass man nicht mehr dazu gehört."
Salvador Dali
Professionelle pädagogische Erziehungsstellen sind ein Angebot erzieherischer Hilfen im Rahmen einer familiären Erziehungssituation für Kinder und Jugendliche.
Die Unterbringung der Kinder und Jugendlichen erfolgt in einer Familie mit pädagogischer Ausbildung. Es werden maximal 2 Kinder oder Jugendliche in einer Pädagogenfamilie aufgenommen. Die Kinder oder Jugendlichen leben gemeinsam mit dem pädagogischen Elternpaar unter einem Dach. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Kontinuität und Überschaubarkeit.
Die Pädagogenfamilien zeichnen sich durch ein hohes Maß an proffesionellem Engagement und hoher Fachlichkeit aus. Sie erhalten intensive, individuelle Unterstützung durch das Fach- und Leitungsteam unserer Gesellschaft und unterliegen regelmäßiger Supervision durch externe Supervisoren. Ebenso unterziehen sich die Pädagogenfamilien regelmäßigen Fortbildungen. So sichern wir einen Rahmen, der den Anforderungen an moderne stationäre erzieherische Hilfen gerecht wird.
Diese Erziehungsstellen sind geeignet für Mädchen und Jungen im Alter von 10 - 20 Jahren. Die Altersvorgabe wird nicht starr ausgelegt, vielmehr ist für die Aufnahme der Entwicklungsstand des Kindes oder Jugendlichen sowie dessen individueller Hilfebedarf maßgebend. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, insbesondere mit emotionalen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten mit vielfältiger Symptomatik, häufig aus sozial schwierigen oder zerrütteten Familienverhältnissen.
Das pädagogische Handeln in den Erziehungsstellen orientiert sich im Wesentlichen am humanistischen und systemischen Menschenbild (ganzheitliches Bild des Menschen unter Einbeziehung seines sozialen Umfeldes). Das Bindungs- und Beziehungsangebot ist Grundlage der pädagogischen Arbeit. Kinder und Jugendliche, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht für das Leben in einer Wohngruppe eignen, können in einem eng an Familie orientierten Umfeld gute Rahmenbedingungen für ihre persönliche Weiterentwicklung geboten werden können.
Ziel unserer Arbeit ist es, unter Einbeziehung der persönlichen Ressourcen jeden einzelnen Kindes eine Zufriedenheit mit sich selbst und die weitest mögliche Integration in die Gesellschaft zu erreichen. Das pädagogische Handeln orientiert sich an der Lebensgeschichte der Kinder und Jugendlichen, bzw. am individuellen Entwicklungsstand. Durch die in den Erziehungsstellen lebenden pädagogischen Fachkräfte und deren ständiger Anwesenheit ist ein familiärer Zusammensetzung mit Kontinuität und Verlässlichkeit gegeben.
In der gemeinsamen Gestaltung des täglichen Lebens, in der Übernahme von Aufgaben und Verpflichtungen und in der aktiven erlebnisbezogenen Freizeitgestaltung bieten wir den Kindern und Jugendlichen einen Rahmen, der die Förderung persönlicher Fertigkeiten (Stärkung des Selbstwertgefühls) und das Ausprobieren, Einüben und Verinnerlichen sozial relevanten Verhaltens (Stärkung der sozialen Kompetenzen) ermöglicht.
Wenn möglich, streben wir eine Reintegration in die Herkunftsfamilie an. Ist dies nicht möglich, soll eine größtmögliche Verselbständigung erreicht werden.